Push ist alleine betrachtet ziemlich vielseitig, fügt sich aber auch gut in Ensembles traditioneller Instrumente ein. Ein gutes Beispiel dafür ist die Indie-Band Vanaprasta aus L.A., die uns vor einiger Zeit das beeindruckende Video einer Studio-Performance ihres Songs “Illustrator” zukommen ließ. Im Video ist gut zu sehen, wie Vanaprastas Sänger Steve Wilkin Push in die Band integriert:
Vanaprasta: Illustrator
Wir haben uns vor kurzem mit Vanaprasta getroffen, um mehr über den Studio- und Performance-Prozess und ihre Arbeit mit Live zu erfahren. Hier das Interview:
Wie lange verwendet ihr Live schon im Band-Kontext?
Live ist ein relativ neues Bandmitglied. Anfangs haben wir das Programm nur für das Songwriting verwendet, doch dann sahen wir die Push-Previews und waren sehr beeindruckt: Ableton hat eine Hardware geschaffen, die es möglich macht, Live wie ein Instrument zu spielen. Wir dachten gleich an die vielen Möglichkeiten, die Push eröffnet. Dies ist eine wirklich spannende Zeit für Technologie und Musik – man sollte sich darauf einlassen.
Wie fügen sich Push und Live in eure Studioarbeit und Performances ein?
Ich bin mir nicht sicher, ob wir Push auf die “richtige” Weise verwenden. Aber genau das macht diesen Prozess so kreativ. Ursprünglich kam Push ausschließlich in unserem Live-Set zum Einsatz, aber es liegt ja auf der Hand, dass Push ein fantastisches Tool zum Komponieren ist. Also haben wir es in den Prozess des Songschreibens integriert. Ich liebe es, mit Werkzeugen zu arbeiten, über die ich eigentlich nicht viel weiß. Wir versuchen immer, die Zufälle und diese frische Perspektive so weit wie möglich beizubehalten – egal ob bei Jams, beim Songwriting oder beim Kauf neuer Geräte.
Entstehen eure Songs beim Jammen? Oder entwickelt ihr auch individuelle Ideen?
Bei unserer ersten Platte drehte sich alles ums Jamming: Wir ließen Momente entstehen und versuchten, Kapital daraus zu schlagen. Inzwischen nehmen wir uns Zeit dafür, Songs zu schreiben, die auf den Ideen einzelner Bandmitglieder basieren und entwickeln sie dann im Studio weiter. Wir nehmen uns die Zeit, uns von den Gedanken der anderen beeinflussen zu lassen. Dann bringen wir die Songs in den Proberaum und arbeiten sie aus. Wir sind mächtig stolz darauf, eine Band mit fünf Songschreibern zu sein, und deshalb bildet sich auch jeder Song unterschiedlich heraus.
Vanaprastas Palette an Instrumenten ist sehr vielseitig. Welche Rolle spielt Push in eurer Band?
Push ist das Gehirn unseres neuen Setups und macht uns viel Freude. Wir können eigentlich alles machen, was wir wollen, und lieben es, an neuen Sounds zu tüfteln. Gleichwertig zu unseren anderen Instrumenten und Geräten ist Push auf jeden Fall, auch in Hinsicht auf Lives zahllose Audio-Effekte: Damit können wir alles erreichen, was wir auf Platte zu reproduzieren versuchen.