Die „Start Here“-Challenge: So entstanden 800 Tracks in 12 Stunden
Die beliebtesten Videos auf Andrew Huang’s YouTube-Kanal gehören zur Serie Four Producers Flip The Same Sample. Auf sehr anschauliche Weise illustrieren sie, dass die künstlerische musikalische Reise in völlig unterschiedliche Richtungen gehen kann, selbst wenn der Ausgangspunkt genau derselbe ist. Diesen Gedanken wollten wir gemeinsam mit Andrew bei Loop 2018 weiter verfolgen und stellten deshalb der weltweiten Musiker-Community die Sample-Challenge „Start Here“ vor.
Am ersten Tag des Loop-Wochenendes luden wir ein Sample der britischen Producerin Flora Yin-Wong hoch und riefen Musikschaffende allerwelt dazu auf, daraus ein 90 Sekunden langes Stück zu produzieren, um es dann bei Loop im Livestream anzuhören und zu diskutieren. Der Kitzel daran: Das Event fand am nächsten Tag statt und daher waren nur 12 Stunden Zeit, um den Track fertigzustellen und einzureichen.
Innerhalb dieser 12 Stunden erreichten uns unglaubliche 800 Einsendungen aus der ganzen Welt! Am nächsten Tag nahmen auf der Bühne neben Andrew Huang auch seine Musikerkollegin Ebonie Smith und Musiker Nick Weiss Platz. Gemeinsam lauschten sie den Einsendungen, diskutierten und zeigten, wie ihre eigenen Tracks zu Start Here entstanden.
Anmerkung: Dieses Video ist nur auf Englisch verfügbar.
Schauen Sie Andrew Huangs Video zur "Start Here"-Challenge:
Alle 800 Beiträge haben wir in einer YouTube-Playlist zusammengefasst, die sich lohnt anzuhören (am Besten auf Shuffle).
Beim Durchhören dieser enormen Materialmenge fiel uns etwas Interessantes auf: Unabhängig vom individuellen Sound und Charakter jedes einzelnen Tracks, konnten wir einige Trends und Tendenzen ausmachen, wie mit dem Ursprungsmaterial gearbeitet wurde. Daher haben wir mehrere Playlists mit typischen Beispielen, der für uns auffälligen Ansätze, erstellt.
Beispielsweise wird in einer Vielzahl von Beiträgen, das gesampelte Material mit akustischen Instrumenten kombiniert:
Daneben gab es eine kleine aber feine Zahl von Musikerinnen und Musikern, die in ihren Stücken gesungen, gesprochen oder geflüstert haben:
Genauso hörten wir einige Beiträge, bei denen die Komponistinnen und Komponisten die perkussiven Elemente des Originalsamples nahmen und den Rhythmus ins Zentrum rückten:
Viele eingereichte Tracks machten den atmosphärischen Charakter des Originalsamples hörbar und so entstanden Stücke mit hochinteressanten Texturen:
Aber natürlich fiel nicht jeder eingesandte Track ohne Weiteres unter eine solche Kategorie. Tatsächlich klingen die Ergebnisse mehrheitlich nach einer Kombination aus verschiedenen Ansätzen, Techniken, Vorlieben und Neigungen. Abschließend hören Sie hier einige ausgewählten Stücke, die nochmals unterstreichen, dass keine zwei künstlerischen Reisen denselben Weg einschlagen, selbst wenn der Ausgangspunkt derselbe ist: