Räume öffnen: Vier kreative Anwendungen für Reverb
Auf welcher Aufnahme zum ersten Mal künstliches Reverb einsetzt wurde, ist nicht ganz eindeutig belegt. Aber am meisten verbreitet ist die Erzählung, es sei „Peg O’ My Heart“ von The Harmonicats gewesen, ein Mundharmonika-Stück, das im lange vergangenen Sommer 1947 einen Nummer-1-Hit landete.
Wie Toningenieur Bill Putnam den hypnotischen Klang der Aufnahme erreichte, dürfte jedem einleuchten, der schon mal inbrünstig unter der Dusche gesungen hat: Putnam stellte im studioeigenen Badezimmer einen Lautsprecher und ein Mikrophon auf und zeichnete das Stück beim Abspielen noch einmal so auf, wie es von den Fliesen widerhallte. Dann mixte er die Aufnahme mit dem Hall geschickt zum trockenen Original dazu.
Heute gehört Reverb zum Standardwerkzeug jedes Musikproduzenten und ist wohl mit Abstand der am meisten verwendete Effekt in modernen Studios. Aber gerade weil es so allgegenwärtig und hochgradig variabel ist, neigt Reverb als Effekt dazu, dass wir ihn oftmals eher intuitiv statt planvoll benutzen. Daran ist natürlich nichts auszusetzen, aber zu sehen, wie jemand anders ein bekanntes Tool auf seine Weise einsetzt, kann auch sehr erhellend sein – ganz egal, wie fremd einem der musikalische Kontext sein mag. Deshalb haben wir ein paar unserer Lieblingstutorials herausgepickt, von denen jedes beim Thema Reverb einen anderen kreativen Ansatz verfolgt.
Wir beginnen mit ill Factor, der umfassend erklärt, wofür all die Parameter in Lives Reverb gut sind und außerdem mehrere nützliche Methoden zeigt, wie man es geschmeidig in den Mix einpasst.
Hinweis: Die Videos sind nur auf Englisch verfügbar.
Als nächstes demonstriert KSHMR einige simple, aber hocheffektive Tricks, wie man Reverb kompakt auf den Punkt bringt und transparent hält.
Beim Thema saubere Reverbs geht der von Ableton zertifizierte Trainer Vespers noch einen Schritt weiter. Er zeigt Ihnen Techniken, wie Sie Reverb genau mit der BPM-Zahl eines Tracks syncen.
Wir schließen mit einem tollen Tutorial des Certified Trainer Dustin Ragland. Hier geht es darum, wie Sie Ihr eigenes Hallgerät bauen – aus dem Wavetable-Synth von Live 10 und Max for Live Convolution Pro.
Bonustrack:
Produzent Kenny Segal aus LA erklärt, wie man Nachhallfahnen in ätherische Pads verwandelt.
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