Searching for Sound: Mitya erkundet Tatarstan
Er stammt aus der russischen Stadt Kasan. Mitya Burmistrov aka Mitya ist einer von drei Künstlern, die im Auftrag von Red Bull an der Doku-Reihe Searching for Sound teilnehmen. Jede Ausgabe von Searching for Sound begleitet einen Musiker oder eine Musikerin dabei, wie sie sich mit einer Region auseinandersetzen, zu der sie eine persönliche Beziehung haben. In der Folge mit Mitya schauen wir dem jungen Singer-Songwriter und Produzenten über die Schulter, während er Klänge sammelt, mit anderen vor Ort musiziert und in seiner Heimat, dem russischen Tatarstan, Inspiration sucht.
Schauen Sie unten den Trailer zu Searching for Sound mit Mitya. Laden Sie unbedingt das Paket mit den kostenlosen Samples herunter, die Mitya auf seiner Reise gesammelt hat und lesen Sie unser Interview mit ihm, um mehr über die Sounds und ihren Herkunftsort zu erfahren.
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Deine Aufnahmen wirken sehr atmosphärisch und im Kopf der Hörer beschwören sie einen ganz bestimmten Ort herauf. Aber da Russland so weitläufig ist, was kannst du uns über diese besondere Gegend erzählen, aus der du und die Aufnahmen stammen?
Ich bin in Kasan, der Hauptstadt von Tatarstan, geboren und lebe dort. Es ist eine sehr schöne Stadt und weil wir viele Wettkämpfe ausrichten, handelt es sich auch um die Sporthauptstadt Russlands. In der Schule lernte ich drei Sprachen: Russisch, Englisch und Tatarisch. Zu einem Viertel bin ich selbst Tatar, mein Urgroßvater war ein Sultan, der für die Regierung arbeitete. Ich habe mal bei einem tatarischen Gedichtwettbewerb mitgemacht, aber das ist auch schon alles, was mich vor meinem Sound-Trip mit der tatarischen Kultur verband.
Vor ungefähr zwei Jahren stellte ich fest, dass es dort wahnsinnig viele talentierte Leute gibt, von denen wir nie etwas mitkriegen. Sie wohnen in ihren Dörfern, ohne Internet und ohne eine andere Verbindung. Ich wollte sie kennenlernen, ihre Geschichten erfahren und aufnehmen, sowohl klanglich als auch direkt. Dann traf ich auf Red Bull und sie waren von meiner Idee begeistert.
Hattest du schon Erfahrung mit der Musiktradition deiner Heimat bzw. warst du davon beeinflusst?
Als Kind waren meine einzigen Einflüsse die Plattensammlung meiner Eltern (Led Zeppelin, Beatles, Black Sabbath, Elton John, Queen, David Bowie, Supertramp usw.) und die Kassettensammlung meines älteren Bruders (Metallica, Metallica, Metallica usw.).
Ich habe Hunderte tatarische Volksmusikshows und -tänze gesehen und einmal sogar ein Theaterstück besucht. Aber in meinen Augen sah so ziemlich alles genau gleich aus: Die Interpreten kamen mir vor wie Kinder, die man zum Rezitieren von Gedichten zwingt. Sie sagen die Worte, wissen aber gar nicht warum. Das fühlte sich immer eher wie ein Tribut an eine Kultur an, nicht wie etwas Lebendiges, das im Jetzt passiert. Deswegen fing ich an, bei den Menschen und in der Musik nach den unverstellten Emotionen zu suchen, um zu versuchen, sie in den Kontext meiner eigenen Arbeit zu stellen.
Laden Sie die Stems von Mityas „Omen Over Sky“ herunter
Der Track „Omen Over Sky“ kommt von der neuen EP, die „auf den altertümlichen Melodien und Sounds basiert, die während der Reise durch tatarische Dörfer aufgezeichnet wurden“. Wie verarbeitest du diese Sounds und Melodien konkret in deinen Stücken?
Die Studioarbeit nach den Aufnahmen beruhte anfangs total auf Zufall und auf Spaß. Ich hörte mir 300 Samples immer wieder an und versuchte dasjenige zu finden, worauf ich einen Song aufbauen konnte. Als ich die richtigen Ausgangspunkte hatte (oft eine Sequenz von Pfeifen oder Saiteninstrumenten), summte ich einen Basslauf oder machte Drums dazu und komponierte ein ganzes Lied auf der Basis dieses Skeletts. Es war, als hätte ich einen Zauberhut. Als ich meine Hand hineinsteckte, wusste ich nicht, wonach ich suchte, aber sobald ich etwas herauszog, war es das Richtige. Später ergänzte ich ein paar Schnipsel von Frauenstimmen, schräge Percussion und selbstverständlich einige Naturelemente - für einen schnellen und sicheren Ausflug ins Dorf der Tataren, direkt über Kopfhörer. Ein paar Gitarren, Synths und psychedelische Delays dazu und Drums über Bandmaschinen eingespielt, damit war es fast fertig. Dann kam der Moment, an dem der ganze Spaß ein Ende hatte: Ich machte mich an das Schreiben der Lyrics. Ich erlebte damals in meinem Privatleben Schwierigkeiten, deshalb kamen für mich sehr persönliche Texte dabei heraus. Aber ich mochte die Gefühlskombination, die ich beim Machen der Platte hatte. Es war ein unglaublicher Cocktail.
Schauen Sie die Doku mit Sandunes bei Searching for Sound.
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