In echten Räumen gemeinsam Musik zu machen und diese Erfahrung mit Anderen zu teilen: Dies war kaum möglich in letzter Zeit. Zwar sieht sich jede:r anders mit den Herausforderungen der Pandemie konfrontiert, doch für viele Menschen brachte sie politische Instabilität und drastische Veränderungen im täglichen Leben mit sich. Für Künstler:innen hatte die weltweite Krise nicht zuletzt den Verlust von Einkommen und Gemeinschaft zur Folge. Manche haben trotz der Turbulenzen einen Kreativitätsschub erfahren, andere finden es schwieriger als sonst, inspiriert zu bleiben.
Im Rahmen von Loop gab es viele Gespräche über Strategien, mit denen Künstler:innen und Musikschaffende angesichts von Widrigkeiten weiterhin kreativ sein können: Hier finden Sie eine Auswahl dieser Talks. Entdecken Sie spannende Einblicke und überraschende Perspektiven – und lassen Sie Ihrer Kreativität auch in schwierigen Zeiten freien Lauf.
Fatima Al Qadiri im Gespräch
Im Gespräch mit Jace Clayton bei Loop 2016 berichtete Fatima Al Qadiri von den Ausgangssperren und dem Klima der Angst, das sie während der Invasion von Kuwait erlebte – und wie diese Erinnerungen ihr Album Brute beeinflusst haben. Al Qadiri zieht Parallelen zwischen dieser Zeit und ihrem späteren Leben in Amerika und spricht über ihre künstlerische Reaktion auf eine Mentalität von ‘Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit’.
In the Process: Schaffenskrisen meistern
Selbstzweifel, Kreativitätsblockaden, persönliche Krisen? Kann beim Musikmachen alles vorkommen. Bei Loop 2017 stellten wir mehreren Künstler:innen, Produzent:innen und Technologie-Expert:innen sechs Fragen zu den Strategien, die sie in solchen Situationen anwenden. Die Antworten waren zwar sehr unterschiedlich, aber es gab auch überraschende Gemeinsamkeiten beim Schildern des Steckenbleibens und der hilfreichen Lösungen.
Außermusikalische Inspiration: Holly Herndon über ihre Arbeitsweise
Im Rahmen von Loop 2015 erlebten wir eine audiovisuelle Präsentation von Holly Herndon, in der sie zeigte, wie ihre künstlerische Arbeitsweise zu einer Auseinandersetzung mit Themen außerhalb des musikalischen Bereichs führte. Das Gespräch befasste sich mit einer Vielzahl von Themenfeldern – zum Beispiel mit den Dogmen des Wissenschaftsbetriebs und des Dancefloors, der Intimität des Laptops, der Überwachung durch die NSA und der Suche nach den Sounds von heute. Herndon machte deutlich, wie sie über die Auseinandersetzung mit außermusikalischen Ideen neue Ausdrucksformen, Herangehensweisen und Produktionstechniken für ihre Musik entwickelt.
Kreativitätsblockaden überwinden
Auf dem Weg zum fertigen Musikstück gibt es viele Hindernisse: Zweifel, Ablenkungen, Langeweile und Angst (sowohl vor Misserfolg als auch vor Erfolg) können das Erreichen unserer Ziele schwierig machen. Bei Loop 2017 sprachen Jesse Abayomi, Kaki King und Travis Stewart über die Gründe dieser allseits bekannten Blockaden – und darüber, wie sie sich überwinden lassen.
Contemporary Sonic Commentary
Politikverdrossenheit, eigene Sichtweisen oder Vorstellungen von einer (besseren) Zukunft: Mit welchen Klängen lässt sich das in ein Musikstück packen? In einer Diskussion zwischen Produzent:innen, die mit musikalischen Mitteln die Gegenwart kommentieren, stellte Elysia Crampton fest: Klänge und Musik sind legitime und wichtige Wege des politischen Ausdrucks. Denn sie transportieren Gedanken und Gefühle wie keine anderen Formen der Kommunikation.