So macht Üben Spaß: Trommeln auf Move mit Rodi Kirk
Daran führt kein Weg vorbei: Wer ein besserer Musiker, Produzent oder Beatmaker werden möchte, muss Zeit investieren und üben. Aber hier ist die gute Nachricht: Üben muss nicht langweilig sein. Forschende haben sogar herausgefunden, dass Musiker, die Spaß am Üben haben, größere Erfolgschancen haben. Irgendwie logisch, oder? Wenn das Üben Spaß macht, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass man dabei bleibt. Deshalb ist es nie zu spät, seine Übungsroutine zu ändern und mehr Spaß daran zu haben.
Einigen wir uns erstmal darauf, dass man schnell der Fehlannahme auf den Leim geht, dass Talent einfach ein gottgegebenes Geschenk ist und nicht das Ergebnis vieler Stunden engagierter Übung. Aber im Grunde kann man alle Fragen, die in irgendeiner Disziplin ein gewisses Maß an Skills erreicht haben: Das ist so gut wie nie der Fall. Nur, dass man den Hauptteil der Arbeit von außen nicht mitkriegt. Wenn wir bei Musik ans Üben denken, stellen wir uns vielleicht jemanden vor, der oder die in einem fensterlosen Raum eingesperrt ist und vor ausgebreiteten Notenblättern immer wieder dieselben Tonleitern und Passagen wiederholt. Viele erfolgreiche Musikschaffende üben jedoch gar nicht auf diese Weise. Und wenn wir an Rhythmus- und Groove-basierte Musik denken, scheint diese Herangehensweise ohnehin nicht besonders nützlich.
Eine effektive Möglichkeit, die dazu auch noch Spaß macht und uns offener für den repetitiven Charakter des Übens macht, sind Drum-Rudiments. Rudiments sind grundlegende Muster oder Übungen, mit denen Schlagzeuger ihre Technik, Koordination und Kontrolle ausbauen. Aus ihnen bestehen die meisten Schlagzeugtechniken. Wenn man sie beherrscht, kann man sie zum Erstellen komplexer Rhythmen, Fills und Soli verwenden. Diese essenziellen Muster finden sich in vielen Musikstilen, von Jazz und Rock bis hin zu Jungle- und Clubmusik. Mit dem Üben von Grundlagen verbessert man nicht nur Rhythmusgefühl und Fingerfertigkeit, sondern entwickelt auch eine starke innere Uhr, die für jeden Musiker von entscheidender Bedeutung ist. Vielleicht sagst du jetzt: „Aber ich bin kein Schlagzeuger. Was soll ich mit diesen Rudiments anfangen?“ Das Schöne an Rudiments ist, dass sie nicht nur für Drummer funktionieren – diese Patterns können von jedem und jeder geübt werden, unabhängig von Instrument oder Stil.
Zum Einstieg hier drei grundlegende Rudimentmuster:
1. Single Stroke Roll: Bei diesem grundlegenden Rudiment werden die Schläge mit der rechten und linken Hand abwechselnd ausgeführt, wodurch ein gleichmäßiger, kontinuierlicher Sound entsteht. Man konzentriert sch darauf, ein gleichmäßiges Tempo und eine gleichmäßige Lautstärke auf beiden Händen beizubehalten.
2. Double Stroke Roll: Wie der Name schon sagt, werden bei diesem Rudiment mit jeder Hand zwei Schläge gespielt, bevor gewechselt wird. Die Double Stroke Roll hilft beim Aufbau von Geschwindigkeit, Kontrolle und Ausdauer.
3. Paradiddle: Ein etwas komplexeres Rudiment, das Paradiddle, besteht aus acht Noten, die in der folgenden Reihenfolge gespielt werden: rechts, links, rechts, rechts, links, rechts, links, links. Man kann es sich auch so vorstellen: Zwei Einzel, gefolgt von einem Doppel, und dann auf der anderen Seite dasselbe. Dieses Pattern hilft, die Koordination und Kontrolle zwischen deinen Händen zu verbessern.
Du brauchst kein Schlagzeug, nicht einmal Sticks, um diese Patterns zu üben. MIDI-Pad-Controller und eigenständige Geräte wie Ableton Move eignen sich hervorragend zum Verbessern deiner Technik, nur mit den Fingern ohne andere zu stören. Damit die Übungen noch mehr Spaß machen, kannst du die Sounds ändern oder einfach deine eigenen aufnehmen. Dafür brauchst du nicht einmal ein Gerät. Mit etwas Kreativität kannst du einfach Alltagsgegenstände wie eine Tischplatte oder deinen Schoß zum Übungswerkzeug machen. Der Einsatz von Alltagsgegenständen wie Schreibtischen, Bleistiften und Flaschen ist auch ein guter Ansatz, um Feldaufnahmen in deine Beats zu integrieren. Wenn diese Sounds aufgenommen und mit elektronischen Beats gemischt werden, können sie statischen Patterns zusätzliche Struktur und ein einzigartiges Feeling verleihen. Probiere mal, „unkonventionelle“ handgespielte Percussion-Elemente aus Alltagsgegenständen über ein statisches, sequenziertes Drum-Pattern zu legen. Damit lässt sich ein interessanter Kontrast erzeugen.
Solche Rudimente in deinen Tagesablauf zu integrieren, und seien es nur kleine Fünf-Minuten-Sessions, kann mit der Zeit zu deutlichen Fortschritten führen. Die Forschung zeigt, dass kurzes, konzentriertes Üben jeden Tag zu besseren Ergebnissen führt als seltene, unstrukturierte Sessions, die länger dauern. Weitere wissenschaftliche Hintergründe hierzu findest du in unserem vorherigen Blogbeitrag zur Entwicklung von musikalischen Skills. Da es nicht viel tägliche Übung braucht, um den Compounding-Effekt auszulösen, ist es sinnvoll ein stets einsatzbereites Setup zu haben. So kannst du immer, wenn du etwas Zeit hast, ein paar Minuten zum Üben einplanen. Auf diese Weise fällt es leichter, die Rudimente einzubauen und dich kontinuierlich zu verbessern.
Die Hürden beim Einstieg zu senken, ist eine der wirksamsten Methoden, um deine tägliche Musikzeit zu steigern. Wenn deine Instrumente und Equipment immer bereit sind, kannst du einfach und schnell in eine Übung eintauchen, zu einer laufenden Melodie jammen oder einen plötzlichen Inspirationsschub einfangen. Wenn du jedes Mal erst alles auspacken und aufbauen musst, ist die Wahrscheinlichkeit geringer, dass du im Laufe des Tages kurz übst. Einer der besten Tricks für beständiges Musikmachen und Üben besteht darin, dein Equipment angeschlossen und betriebsbereit zu halten, sodass du dich einfach hinsetzen, einen Schalter umlegen und loslegen kannst. Kleine tragbare Geräte wie Move, die man immer dabei hat und die jederzeit einsatzbereit sind, machen das noch einfacher.
Spaß und Effektivität beim Üben sind der Schlüssel zur Entfaltung deines vollen musikalischen Potenzials. Dich auf Rudiments zu konzentrieren und diese in den Alltag zu integrieren, hilft dir die Technik, Koordination und Musikalität entwickeln, die du für herausragende Skills brauchst. Und mit der Melodics-App wird das Üben von Rudiments so einfach und unterhaltsam wie nie zuvor. Melodics kombiniert interaktiven Unterricht, Fortschrittsverfolgung und Übungs-Funktionen, damit deine Lernreise unterhaltsam und befriedigend wird. Um das Release von Move zu feiern, hat sich Melodics mit Ableton zusammengetan. Damit bekommen unsere Leserinnen und Leser Zugriff auf 25 kostenlose Lektionen. Diese beschäftigen sich mit grundlegenden Rudiments und Übungs-Patterns. Lade dir die Melodics-App noch heute herunter und lege los, damit du Drum-Rudiments richtig beherrschen lernst!
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Text von Rodi Kirk | Director of Product & Education bei Melodics
Fotografie von Kate Francis Battersby