Auch wenn sich ihre Musik an der Oberfläche ziemlich unterscheidet, haben Jerrilynn “Jlin” Patton und Holly Herndon viel gemeinsam, wenn es um ihre Herangehensweise ans Musikmachen geht. Beide verwenden sehr spezifische, präzise geschliffene Soundpaletten und -texturen. Beide konstruieren engmaschig programmierte rhythmische Strukturen, die oft auf Variation der Dance Music aus den letzten zwanzig Jahren zurückzuführen sind – doch in der Regel weit darüber hinausführen. Beide haben die interessante Neigung, ihre Vocals (seien sie gesungen oder gesampelt) als rhythmische und strukturelle Komponente in ihren Tracks einzusetzen. Und beide produzieren Musik, die dicht und detailliert ist, ohne jemals überladen oder aufgesetzt zu klingen.
Mit so vielen kreativen Gemeinsamkeiten überrascht es kaum, dass Jlin und Holly Herndon seit Jahren gut befreundet sind. Daher war es eine besondere Freude, ihre gegenseitige Wertschätzung mitzuerleben, als wir mit ihnen über ihre individuellen Studioprozesse, ihre Herangehensweise an Performance und ihre Pläne für die Zukunft sprachen. Natürlich kam auch das Thema Zusammenarbeit zwischen Jlin und Holly Herndon auf. Und obwohl sie bereits in der Vergangenheit zusammengearbeitet haben (Herndons Stimme ist sowohl auf Jlins Debutalbum Dark Energy von 2015 als auch auf ihrem neuen Album Black Origami zu hören), sind die beiden Produzentinnen nie gemeinsam im Studio gewesen; also begann unser Gespräch mit dem folgenden hypothetischen Szenario:
A: Stellt euch vor, ihr geht gemeinsam ins Studio: würdet ihr von Null anfangen oder würdet ihr schon Skizzen als Ausgangspunkt mitbringen? Mich interessiert, wie ihr jeweils für gewöhnlich ein neues Projekt anfangt.
J: Ich persönlich fange immer vollkommen von Null an – das ist auch einer der Gründe, warum ich mein Album Black Origami genannt habe, denn genau das ist es – es fängt als ein leeres Blatt Papier an, dann beginnt es sich zu verformen, zu falten und eine Form anzunehmen. Es ist wie Chemie, ich gehe meine Soundsammlung durch und frage mich: gefällt mir das, gefällt mir das nicht? Ich wähle die Sounds nicht wirklich aus, sondern versuche eher, ein Gefühl dafür zu bekommen. Als Produzentin würde ich mich nicht als technischen, sondern vielmehr als intuitiven Typ bezeichnen. Es ist also eine Frage des Gefühls für mich, ich muss alles durchleben und herausfinden, was es ist… denn wenn ich davon keine Gänsehaut bekomme, dann kann ich es in 9 von 10 Fällen nicht machen.
H: Es kommt auf das Stück an. Ich meine, manche Stücke sind hoch konzeptionell, also geht es aus einer Konversation hervor, die ich führe – sei es mit einer Person oder mit dem Material, das ich gerade lese. Bei einem konzeptionellen Stück und der Denke, die dazu gehört, also eher von Null, aber es gibt eine bestimmte Stimmung oder ein Konzept, die das Stück und meinen Prozess vorantreiben. Aber um etwas zu skizzieren, benutze ich für gewöhnlich erst meine Stimme, weil es am schnellsten und einfachsten ist. Wenn ich also mit Jlin ins Studio gehen würde, wäre der Anfang wahrscheinlich etwas schüchtern und nervös, und ich hätte ein paar Sachen vorbereitet, mit denen wir in die Gänge kommen, und wenn ich mich dann sicherer fühle, würde ich in Echtzeit mit meiner Stimme skizzieren, aber da müssten wir erst einmal warm werden. (lacht)
J: Absolut. Oh mein Gott.
H: Bei Jlin ist es sicher genauso, sie würde wahrscheinlich nicht sofort mit irgendwelchen crazy Beats loslegen. Selbst wenn man jemanden schon lange kennt... es ist wie wenn man zum ersten Mal Sex miteinander hat oder so, es ist so eine sehr intime Situation, in die man sich erst einmal hineinspüren muss, verstehst du, was ich meine?
J: Genau! (lacht) Und man ist in dieser Situation sehr verwundbar, das war ein sehr guter Vergleich, Sis. Für uns ist das unser verletzlichster Punkt; sie dringt in meinen Bereich ein und ich in ihren. Als erstes freuen Holly und ich uns erst einmal wie verrückt, dass wir zusammen sind, und wenn wir damit durch sind, können wir Musik machen.
H: Das ist es, bei uns heißt es immer: “ich bin für 24 Stunden in der Stadt, lass uns was essen gehen, lass uns zusammen abhängen.” Wir hatten noch nie eine Woche Zeit, um miteinander zu chillen und Zeit zu verbringen und dann erst ins Studio zu gehen. Ich denke, das wäre wichtig. Aber irgendwann schaffen wir das mit Sicherheit.
J: Ja, wir arbeiten daran.
A: Eine Sache, die ihr beiden meiner Meinung nach gemeinsam habt, ist, dass eure Musik eine… ich möchte sagen eine hohe Informationsdichte hat. Was ich meine ist, dass in jedem Frequenzbereich etwas passiert, die Rhythmen sind komplex, und in den Sounds selbst ist viel Bewegung – ob sie nun nach und nach morphen oder abrupt wechseln. Wenn ihr also ein so dichtes Material zusammenfügt, arbeitet ihr eher von Abschnitt zu Abschnitt und fügt es dann zusammen, oder steht schon die ganze Struktur in eurem Kopf und darin fügt ihr das Material ein?
J: Oh Gott, nein. (lacht) So gut bin ich nicht. Aber meine Musik ist sehr vielschichtig, so wie Hollys. Es gibt so viele Details – ich denke, das ist es, was du meinst. Und ich muss sagen, der Vorteil – und ganz ehrlich, ich meine das genauso wie ich es sage – der Vorteil, eine Frau zu sein, ist, dass wir eine sehr detailverliebte Spezies sind. Ich denke, darin liegt ein Vorteil, denn wenn ich Musik höre, achte ich auf das, was nicht da ist, statt auf das, was da ist. Auf die Räume, die nicht gefüllt sind.
Im Prinzip fängt es mit zwei Sounds an und dann wird es zu einem Prozess von Transformation und Kombination. Denn es passiert folgendes: man beginnt mit vielleicht drei ganz simplen Variationen, und am Ende sind diese drei simplen Variationen neun sehr komplexe Sequenzen und Ideen. Alle Variationen sind noch immer vorhanden, nur so oft abgewandelt, dass sie jetzt ganz anders klingen. Ich habe das noch nie zugegeben, aber ich werde es verraten: “Guantanamo” ist ein Song, der buchstäblich aus nur einer Sequenz besteht, doch deren Variationen wurden so oft manipuliert, dass es so klingt, als würde ich immer zu einer neuen Sequenz übergehen, doch in Wahrheit war es immer wieder das gleiche.
Ich war gestern abend live auf Instagram, ich glaub’s selber nicht... und jemand fragte mich, warum ich meine Hi-Hats panne. Ich sagte, nun, wenn ich die Hi-Hats panne, dann will ich, dass der Übergang sehr wirkungsvoll ist, also panne ich dort die Hi-Hats – genau beim Übergang. Das ist eins der Dinge, die ich mache, aber in Bezug auf die Details glaube ich, habe ich einfach nur den Vorteil als Frau; wir sind einfach grundsätzlich detailliert, ehrlich gesagt. Ich bin zufällig auch musikalisch veranlagt. (lacht)
H: Ich arbeite sehr prozessorientiert. Das heißt, meine Lieblingsmomente beim Musikmachen sind die, wenn etwas unabsichtlich passiert, in etwa so wie Jlin sagte, kein großartiger Plan, nach dem du arbeitest, sondern eine Idee und dann schraube ich diese Idee durch meine Prozesse, und der Prozess trifft die Entscheidungen für mich, und ich wähle mit meinem Ohr aus, z.B.: oh, dieser Teil klingt richtig gut. Ich überlasse also gewissermaßen auch einiges dem Zufall, das mag ich wirklich gern.
Aber in Bezug auf Frequenzbereiche, Chaos und was weiß ich nicht alles, glaube ich, dass viel damit zusammenhängt, dass wir unsere Musik am Computer machen. Neulich war ich beim Sport, und da lief irgendeine 90er Musik. Ich glaube, es waren die Cranberries oder so, 90er Jahre Indie-Pop. Und ich hörte mir das an und dachte, meine Güte, ist das simpel. Nicht im schlechten Sinne, aber da gibt es eine Gitarrenspur, eine Drumline und Gesang, und das war’s. Und vieles davon ist entstanden, weil Menschen in einem Raum gespielt haben, die Instrumente physisch gespielt, aufgenommen, abgemischt haben, was auch immer. Und jetzt haben wir diese Geräte, die wir so klingen lassen können wie wir wollen, jeden Frequenzbereich zu jeder Zeit. Es ist also ein vollkommen anderes Medium, in dem wir arbeiten – ich glaube, das hat maßgeblichen Einfluss auf die Ästhetik, besonders in Bezug auf Frequenzbereich, Layering. Wir können unendlich oft “sichern unter”, wir können unendlich oft wiederholen, das war im Studio nicht immer möglich – dir gefiel ein Mixdown und das war’s; und heute können wir dies und jenes ausprobieren, ich “sichere es mal unter”. Dementsprechend hat unsere Generation ein ganz anderes Instrumentarium.
A: Das bringt mich zur nächsten Frage: Da ihr unendlich oft “sichern” könnt, wann wisst ihr, wenn etwas fertig ist?
H: Das ist eine gute Frage. Die ist schwierig. (lacht)
J: Zu wissen, ob ein Projekt oder ein Song fertig sind, ist eine Frage von Erfahrung. Denn niemand weiß es besser als du selbst. Für mich ist der Anfang immer am schwersten, aber wenn ich einmal angefangen habe, muss ich nie etwas nochmal überarbeiten, und das liegt an Erfahrung und vielen missglückten Versuchen. Weißt du, du kannst den Flow von etwas spüren, wenn du dich selbst als Musiker einschätzen und steuern kannst.
H: Wenn es darum geht, wann etwas bereit zur Veröffentlichung ist, verlasse ich mich ziemlich stark auf die Menschen, deren Feedback ich vertraue. Denn manchmal tauche ich so tief ab, dass es mir schwer fällt, klar zu sehen, also spiele ich meine Songs gerne Leuten vor, deren Geschmack ich schätze. Und dann unterhalten wir uns darüber und entscheiden, ob es fertig ist oder nicht. Vielleicht ist das eine rührselige Antwort auf diese Frage, aber… irgendwie fühlt es sich so an, als seien die Tracks nie wirklich fertig. Wenn ich also einen Track mache und er all diese wahnsinnigen Schichten hat, und ich ihn dann live spiele, wird er nie derselbe sein. Es wird immer einen ausgedehnten Jam geben und ich werde immer etwas zugunsten der Live-Situation verändern, so dass er eine neue Existenz in diesem Umfeld bekommt.
… Und vielleicht nimmt ein junger Musiker ein Sample daraus, macht einen Remix und stellt es auf Soundcloud, und das ist dann wie ein neues Dasein. Oder ich schicke Jlin ein paar Stems und dann hat er dieses andere Dasein. Ich habe so viele Tracks, die so viele Stems haben, die ich unbedingt überarbeiten will; dieser kleine Stem ist in der Mischung verloren gegangen, wurde unter all dem anderen Zeug begraben, aber es ist ein wirklich wunderschöner kleiner Stem, und eines Tages gehe ich nochmal da rein und belebe ihn auf andere Weise neu und mische ihn in einen anderen Remix. Ein Track ist dann fertig, wenn er auf Vinyl gepresst und in die Welt geschickt wurde, wenn er einen Titel und ein Spotify Tag bekommen hat und all so was. Aber in der Praxis ist er nie wirklich fertig.
A: Und weil du gerade davon sprachst, ein Stück live zu spielen – ist das ein ganz anderer Prozess für euch beide, die Vorbereitung auf eine Live-Performance? Holly, du veränderst deine Musik, wenn du performst, oder du reduzierst oder erweiterst Teile. Ist das bei dir auch so, Jlin?
J: Ähem, nein. Wenn ich live spiele… ich schätze so überzeugend wie das Stück ist… ich glaube, da bin ich ehrlich gesagt egoistisch. (lacht)
A: Inwiefern?
J: Insofern als dass ich den Leuten sagen muss, dass ich ein professioneller Faulpelz bin – ich bin 30 und wohne noch bei meiner Mutter...
H: Das stimmt nicht, oh mein Gott. (lacht)
J: … die übrigens Musik macht, von Zeit zu Zeit... Nein, aber im Ernst, wenn ich mit etwas anfange, beginnt es in meinem Zimmer, in meinem privaten Raum. Und wenn ich etwas mache, ist der Grund, weshalb ich es nicht verändern werde – irgendwann wahrscheinlich schon, aber nicht sofort – weshalb ich es gerne so spiele, wie es ist, ist weil ich will, dass das Publikum genau das erleben soll, was in meinem Zimmer zu Beginn passiert ist. Denn weißt du, mein Zimmer ist klein, und ich kann kein ganzes Publikum da reinquetschen, also hört alle her, genau so war es, und dann spiele ich es.
A: Mich interessiert noch etwas zum Thema live spielen: ihr beide macht Musik, die ziemlich energetisch, sehr rhythmisch und nah verwandt mit bestimmten Arten von Dance Music ist. Das Publikum, für das ihr spielt, ist meist nicht unbedingt ein Dance-Publikum oder ein Club-Publikum. Wie ist das für euch, für ein Festival-Publikum zu spielen, das unter Umständen nur mit dem Kopf nickt, wenn ihr es mit all dieser rhythmischen Energie befeuert?
H: Ich spiele gerne in ganz unterschiedlichen Kontexten; vor ein paar Jahren war es vielleicht ein bisschen merkwürdig, als alles ein bisschen mehr voneinander getrennt ablief im Sinne von “dies ist das experimentelle Lager, dies ist das zeitgenössisch-klassische Lager, dies ist das Dance-Lager”. Und jedes dieser einzelnen Genres oder Bereiche hat seine eigene Ideologie, und ich bin allergisch gegen diese Art, Musik zu machen oder zu feiern, besonders wenn man gemeinsam am gleichen Ort ist. Daher versuche ich das immer ein wenig aufzubrechen. Aber ich glaube, das ist gar nicht mehr unbedingt so neu oder schwierig, ich denke viele Leute tun das, viel Club Music, die ich höre, ist wirklich anspruchsvoll oder nicht notwendig immer nur four to the floor. Also ja, ich denke, das Publikum hat sich verändert. Was meinst du, Jlin?
J: Ich werde müde, wenn ich irgendwo hingehe und den gleichen Viervierteltakt fünf Stunden lang hören muss, das halte ich nicht aus. Ich will gar nicht gemein sein, denn viele meiner Freunde machen four-to-the-floor-Musik, und ich liebe sie, aber darüber diskutieren wir häufig… es ist als ob ich irgendwo spiele, wo die letzten fünf Stunden immer nur das gleiche lief, und dann spiele ich, und es gibt einen totalen Umbruch, nach dem alle sagen, “oh mein Gott, das war crazy, das war großartig”. Und dann – und ich sage das nur ungern, weil ich kein Arsch sein will – denke ich mir oft “ihr habt euch gerade fünf Stunden lang immer nur denselben Beat angehört und merkt es nicht einmal.” Weißt du, ich will nicht behaupten, meine Musik sei Mist oder fantastisch oder was auch immer, ich sage nur, dass ich frischen Wind reingebracht habe in das, was ihr gehört habt – fünf Stunden lang dasselbe von fünf unterschiedlichen Musikern.
Wie Holly schon sagte, unterschiedliche Zielgruppen machen mir nichts aus – von einem Dance Club bis zum Museum, von einer Modenschau zu einem Ballett bis hin zu Filmmusik. Du kennst all diese unterschiedlichen Zielgruppen, wir sitzen alle im gleichen Boot. Ich denke, wenn jemand etwas nicht versteht, muss er es irgendwo einordnen, ihm einen Namen, ein Label geben. Ich verstehe, dass man Dinge zuordnen will, aber wenn man anfängt, die Künste selbst zu trennen und voneinander abzugrenzen… wie Holly schon sagte, “...das ist Klassik, das ist Dance, das ist EDM, das ist IDM”. Das ist schon in Ordnung, aber gleichzeitig hast du diese Trennung erzeugt. Als ich angefangen habe, Footwork-Tracks zu machen, hatte ich eine Phase, in der ich ständig überlegte: “ist Jlin Footwork, ist sie nicht Footwork, was macht sie eigentlich, ist sie irgendwo dazwischen, ist sie Post-Footwork?” Manchmal ist es okay, wenn du etwas nicht benennst, das du nicht verstehst, das ist in Ordnung.
H: Und was Festivals betrifft, da ist es wirklich die Aufgabe eines guten Kurators, Leute so auszuwählen… die Besucher kommen vielleicht zu einer Show, um eine Person zu sehen, aber dann entdecken sie jemand neuen, auch wenn dieser ganz anders ist, und dennoch gibt es eine Art Verbindung. Jlin und ich machen sehr unterschiedliche Musik, aber wir lieben es, auf der gleichen Veranstaltung zu spielen, und es funktioniert zusammen, auch wenn es völlig unterschiedlich klingt. Das sind die Veranstaltungen, die mir am meisten Spaß machen; wie Jlin vorhin sagte, ist es wirklich langweilig, wenn man immer wieder nur das gleiche hört. Außerdem: wenn der gleiche Sound sich ständig wiederholt, kommt er meist von der gleichen Sorte Künstler, und das ist auch ermüdend.
J: Das ist so wichtig, denn wenn jeder im Line-Up aus dem gleichen Genre kommt, finde ich das albern, denn für mich ist das, als beraubte man das Publikum der Möglichkeit, unterschiedliche Dinge zu hören, und dann sollte es sein Geld zurückbekommen. Gebt eurem Publikum etwas Abwechslung. Nicht nur dem Publikum, auch den Musikern, denn so beginnen manchmal Kollaborationen. “Oh Man, ich liebe deinen Sound!”... so haben ich und William [Basinski] angefangen.
“Holy Child” – Jlins Kollaboration mit dem Ambient Künstler William Basinski
A: Eine letzte offene Frage an euch beide: woran arbeitet ihr gerade und wo soll es mit eurer Musik als nächstes hingehen?
H: Nun, ich versuche gerade, ein Album fertig zu stellen. Ich arbeite mit einem Ensemble, das ich hier in Berlin zusammengestellt habe. Und der Prozess, dieses Album zu schreiben, aufzunehmen und zu schneiden ist weitaus arbeitsintensiver als alles, was ich zuvor gemacht habe, weil so viele Leute daran beteiligt sind. Aber es ist auch eine große Bereicherung, mit echten Menschen im gleichen Raum zusammenzuarbeiten. Ich will dieses Album wirklich fertig bekommen und veröffentlichen. Das ist also meine oberste Priorität. Außerdem arbeite ich mit meinem Partner an einem Al Baby. Wir haben ein Al Baby, das wir mit unseren Stimmen trainieren; mit unseren Stimmen und den Stimmen unseres Ensembles. Ja, es lernt sprechen und singen, es ist so verdammt schräg.
(alle lachen)
H: Daran arbeite ich also, ein Sprung ins Ungewisse.
A: Was hast du in Aussicht, Jlin?
J: So einiges, aber nichts, worüber ich sprechen kann. (lacht)
Aber eines kann ich verraten… und es klingt vermutlich völlig verrückt und merkwürdig, manche mögen mich verstehen und andere nicht, aber ich versuche immer, mich dem Unendlichen zu nähern, weshalb ich auch nie zufrieden bin. Mein Lieblingsstück ist immer, naja, der nächste Song. Meine Musik oder Produktion ist ein großes mathematisches Problem, das ist alles. Und ich liebe es, die Lösungen zu finden. Und dann gibt es Dinge, die einfach keine Lösung haben, oder mehrere Lösungen, meistens. Also ja, ich versuche immer, die Unendlichkeit zu erreichen, immer im kreativen Sinne.
H: Nun, eine Sache, auf die wir uns beide freuen, ist, dass wir diesen Winter gemeinsam verreisen wollen. Ich verrate aber nicht, wohin. Wir werden uns endlich mal die Zeit nehmen, Urlaub zu machen.
J: Ja, wir werden einfach nur normale Menschen sein, Gefühlen freien Lauf lassen und uns die Zeit nehmen, um einfach nur Spaß zu haben. Nicht dass wir nicht auch als Musiker Spaß haben. Aber wir werden tatsächlich Dinge sagen wie ‘oh mein Gott, die Sonne scheint, ich kann sie einfach genießen und mich im Gras wälzen’ und all so was.
A: Das klingt gut. Also nach dem Al baby und nach der Unendlichkeit, ein Urlaub.
J & H: Genau.
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