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Was gut klingt, ist auch gut: Imagine Dragons und der Bruch mit musikalischen Konventionen
Imagine Dragons ist die Rockband mit den meisten Plattenverkäufen des letzten Jahrzehnts – dabei kommt die Viererformation aus Las Vegas ganz ohne teures Studio aus: „Thunder habe ich in einem großen Raum bei mir zu Hause aufgenommen”, erzählt Frontsänger Dan Reynolds. „Die meisten meiner Vocals nehme ich in solchen Räumen auf, mit schrecklicher Akustik. Wenn ich mir Thunder anhöre, höre ich mein Kind im Hintergrund schreien. Ich weiß gar nicht, ob ich dir das überhaupt erzählt habe, Wayne.”
“Oh doch, das weiß ich. Ich habe versucht, das Ganze zu geradezubiegen.”, erwidert Wayne Sermon, Leadgitarrist und einer der Haupt-Songwriter der Band. „Wenn ich Vocals mit so viel Noise bekomme, sieht der Purist in mir immer erstmal ein Riesenproblem. Aber dann höre ich mir den Song an, und er klingt toll.”
Der Mut, mit Konventionen zu Brechen, ist maßgeblich für den Erfolg von Imagine Dragons. Sermon, der Bassist Ben McKee und der Drummer Daniel Platzman sind gelernte Jazz-Musiker und Absolventen des Berkeley College of Music, ihren Durchbruch hatte die Band mit ihrem vom Hip-Hop-Produzenten Alex da Kid produzierten Album Night Visions. Im Laufe der darauffolgenden Dekade entwickelte Imagine Dragons gemeinsam mit Alex einen Sound, der die Leidenschaft der Band für Hip Hop mit zeitgenössischer amerikanischer elektronischer Musik zusammenführte. Mit weitreichendem Erfolg: Imagine Dragons dominierten die Billboard-Charts und spielten live auf Riesenevents wie dem Superbowl oder Champions-League-Spielen. Zwar wird die Band oft dem Genre des Alternative Rock zugerechnet, Wayne betont jedoch: „Wir haben uns immer eher als ein Kollektiv von Musikern und Produzenten gesehen.” So begreift die Band das Studio als ein wichtiges Instrument, ihr Sound verdankt sich auch der Produktions-Expertise der Bandmitglieder in Ableton Live.
Womit fangt ihr an, wenn ihr einen Song schreibt, jeder für sich?
Dan: Normalerweise fange ich an und habe überhaupt keine Ahnung, was ich an irgendeinem bestimmten Punkt tun werde. Lyrics habe ich nie schriftlich, ich hatte nie ein Buch mit Gedichten oder sowas. Ich scrolle mich einfach durch Massen an Sounds. Zum Beispiel setze ich mich an ein Keyboard und spiele einfach mit Akkorden, bis mich einer davon irgendwie berührt. […] Dann denke ich mir vielleicht, Oh wow, genau so fühle ich mich gerade. Es geht immer ums Gefühl. Ich fühle mich glücklich, ich fühle mich düster, ich fühle mich nach tanzen, ich fühle mich wütend – am Anfang steht immer ein emotionaler Zustand. Naja, und dann setze ich mich hin und fange an, sowas wie eine Soundscape zu bauen. Vielleicht einen Rhythmus, vielleicht eine Akkordfolge, die Melodie kommt dabei von alleine. Und dann geht’s darum, wie schnell ich das ganze festhalten kann: Je schneller ich etwas aus meinem Kopf zu Papier bringe, desto besser. Nichts sollte mir dann im Weg stehen, mich unterbrechen oder ausbremsen. Ich will die Idee aus dem Kopf bekommen, das alles ist für mich irgendwie – und ohne Grund – ein sehr befriedigender Prozess. Ich habe tausende Songs geschrieben, die niemand hört, tatsächlich schreibe ich einfach für mich selbst, und versuche dann, die Idee so schnell ich kann umzusetzen . Normalerweise dauert das ein paar Stunden, vielleicht sechs, aber ich gebe keinem Song mehr als einen Tag Zeit, um im Demo-Format fertig zu werden. Das kann ich nicht.
Wayne: Meine Entwürfe lege ich auch in Ableton an. Ich fange mit etwas einfachem an – einem Gitarren-Loop oder sowas – und baue dann darauf auf. Das Projekt ist normalerweise ziemlich leer wenn ich es an Dan schicke, weil man nicht zu viel davon vollmachen will, bevor der Sänger draufgesungen hat. Ich weiß noch, wie Alex, unser erster Labelchef und Produzent, mal meinte: „Love the Way You Lie, das war ich mit einer Hundert-Dollar-Gitarre, einem Hundert-Dollar-Mikro und der MBox. Und das war gut genug für Eminem und Rihanna.” Im Prinzip kann man sagen: Was gut klingt, ist auch gut. Ich habe das mit den Jahren immer mehr gelernt. So sehr ich gutes Equipment auch liebe, die Kernfrage bleibt doch immer: Wie klingt etwas?
Ich finde das großartig. Für mich ist das so eine wichtige Message, weil die Leute oft denken, man müsse tausende Dollar in Studioequipment investieren. Dabei muss man eigentlich – wie du sagtest – nicht mehr als 100 Dollar ausgeben, um erfolgreich zu werden.
Dan, ich habe mir deine Folge von Song Exploder angehört. Da meintest du, dass viele deiner Demo-Vocals am Ende auch auf dem fertigen Album landen. Wie gehst du an Vocals ran, die du zu Hause aufnimmst?
Dan: Öfter als andersrum ist der erste Take der Vocals der, den wir am Ende auch benutzen. Manchmal geh ich ins Studio und wenn wir alle sagen „OK, den Song müssen wir nochmal neu aufnehmen”, dann singe ich ihn halt nochmal. Normalerweise hasse ich es aber, Vocals nochmal aufzunehmen, ich fühle den Song einfach bei der ersten Aufnahme am meisten. Meinetwegen treffe ich dann die Töne nicht ganz, oder das Mikrofon ist scheiße. Aber wenn der Charakter, die Energie, die Emotion in den Vocals stimmen, ist das eben das wichtigste.
Normalerweise nutze ich für die Vocal Chain einfach die Ableton-eigenen Geräte. Ich habe Thunder in einem großen Raum in meinem Haus aufgenommen. Die meisten meiner Vocals nehme ich in solchen Räumen auf, mit schrecklicher Akustik. Das heißt, wenn ich einen Kompressor drauflege, nimmt der sich quasi den ganzen Raum und erzeugt eine Kompression des kompletten Raumklangs. Aber das ist irgendwie seltsam und irgendwie cool, und ich mags. Wir haben dann versucht, die Vocals nochmal in einer Gesangskabine aufzunehmen, aber es klang tot und leise und es hatte einfach keinen Vibe. Und all das ist wichtig. Wie wichtig, weiß ich nicht, aber ich glaube einfach, dass es wichtig ist. Ich glaube, dass unser Erfolg viel damit zu tun hat: Was funktioniert, muss man auch nicht reparieren.
Wayne: Ich nehme mal Wrecked, einen Song von unserem letzten Album. Dan hat den Song gemacht und an uns geschickt. Wir fanden ihn toll. Dann versuchten wir, den Song zu produzieren, auf sechs verschiedene Arten. Ich glaube, wir nannten das Ganze Wrecked 6.6. Wir haben es bei Rick Rubin probiert, wir haben es in unserem eigenen Studio und im Studio unseres Drummers probiert, wir haben wirklich vieles versucht. Dieser Song gehört zu denen, wo wir am Ende gesagt haben, dass wir bei der Demoversion bleiben. Irgendwas an dieser Demo war besonders. Wir haben hier und da ein paar Dinge hinzugefügt und ein paar Dinge ausgetauscht, aber zum größten Teil ist der Song so, wie Dan ihn an diesem Tag geschrieben hat.
Dan: Also im Grunde habe ich dabei einfach mit Kontakt angefangen und ein bisschen mit den Gitarren rumprobiert, die Wayne dann am Ende gespielt hat. Wir haben echte Gitarren genutzt, das half auf jeden Fall sehr. Ich habe auch mit dem Rickenbacker-Bass aus Kontakt gearbeitet. Unser Bassspieler hat versucht, ihn zu überbieten, hat’s aber nicht geschafft. Also haben wir das Rickenbacker-Plug-In dringelassen, meiner Meinung nach ein großartiger Bass. Ich weiß gar nicht wie viele Producer ich schon kennengelernt habe, die mit diesem Bass arbeiten.
Also, Ich habe oft Leute getroffen, die fanden, „Imagine Dragons klingt, als bestünde der Refrain aus einer Armee von 10.000 Leuten”.
Wayne: Eins muss ich echt sagen, Dan ist ein Meister des Schichten von Sounds. Ich muss selten irgendwas darin aufräumen. Und wir reden von ungefähr 12 Tracks. Das ist eines seiner seltenen Talente.
Dan: Ich liebe diesen Sound. Für den Wrecked-Refrain haben wir diese vielen geschichteten Sounds verwendet, was richtig gut klang. Dann haben wir das ganze ein bisschen totgedacht, weil alle halt immer sagen „Naja, Refrains von Imagine Dragons bestehen einfach aus so viele Stimmen…” Also haben wir uns gesagt, das ist ein neues Album, lass uns nochmal ein paar Schritte zurücktreten und diesmal keine geschichteten Vocals für den Chorus verwenden, auch wenn sich’s toll anhört. Arbeiten wir dieses mal mit nur einer Vocal-Spur. Und deshalb habe ich versucht, nur eine Spur aufzunehmen.
Wayne: Hier ist der Vocal-Take:
Und so sah das Ganze am Ende aus:
Also ja, das ist einfach das Demo. Darauf lief es am Ende hinaus – und es klingt richtig gut.
Ist jeder Take davon eigens aufgenommen, oder wurden manche davon dupliziert?
Dan: Das sind alles Einzeltakes.
Wayne: Also erstmal sind diese Effekte hier auf so ziemlich allem, was Dan macht: Ein Q-3, auf Dynamic EQ eingestellt und der ‘Generic Compressor’ [Compressor-Preset in Live, Anm.]. Dan arbeitet immer mit dem ‘Generic Compressor’.
Dan: Ja, ich liebe den. Ich weiß nicht, wieso der generisch heißt, er sollte Kompressor Gottes heißen, so toll ist der.
Wayne: Danach kommt ein bisschen Delay drauf, der so automatisiert wurde, dass er zum Ende der Sätze hin an- und wieder ausgeht, dann noch ein EQ und dann der Valhalla-Reverb.
Und das ist ein Valhalla-Preset?
Wayne: So klingt er, wenn man ihn [Valhalla Reverb, Anm.] öffnet, er [Dan, Anm.] spielt dann nur ein bisschen mit dem Mix. Er klingt echt schon super, wenn man ihn einfach nur öffnet.
Dan: Ja, ich habe ihn echt einfach nur aufgemacht. Ich glaube, ich habe den Decay runtergedreht, und den Mix auch, und das war’s wahrscheinlich auch.
Wayne: Eine meiner Lieblingsparts dieses Songs sind die Gitarren. Es gibt da was, was Dann immer macht. Zum ersten Mal auf Thunder, glaube ich, wo er es hingekriegt hat, dass seine Stimme wie eine Gitarre klingt. Und oft können Leute gar nicht unterscheiden, ob sie seine Stimme hören, oder eine Gitarre. Er hat das bei diesem Part dieses Songs so gemacht. Er nimmt dieses ‘Heavy Guitar’-Preset:
Wayne: Und so klingt es ohne Effekt:
Wayne: Ich glaube, dass das Ding an der menschlichen Stimme halt ist, dass sie zu so viel Emotion in der Lage ist. Ich meine, ich liebe die Gitarre, sie ist mein Hauptinstrument. Aber eine Stimme kann etwas einfangen das sonst kein Instrument einfängt, sie hat all die Nuancen die Gitarristen so gern in ihre Instrumente legen würden, mit der Stimme aber ist es einfach. Ich finde, bei diesem Song hat das super funktioniert.
Am Ende geht’s darum, was gut klingt. Ego hat da keinen Platz. Es kommt nicht darauf an, was etwas ist. Es ist super? Dann ist es, was es ist. Ich habe diese Gitarren so oft eingespielt. Ich wollte Dans MIDI-Gitarren ausstechen, weil ich dachte, ich kann das. Ich habe es so um die fünfmal versucht. Ich hab’s in Rick Rubins Studio versucht. Ich hab’s im Studio unseres Drummers versucht, mit all den Amps und dem fancy Equipment, und naja: Ich war einfach so aufgewühlt, dass ich’s nicht hingekriegt habe. Also bin ich zurück nach Hause und habe das Ganze durch zwei Versionen von Guitar Rig geschickt, und das klang besser als irgendwas was ich versucht hatte, also habe ich es so gelassen. Ich finde, es klingt total gut. Aber naja, egal.
Gibt es Momente, in denen ihr Dinge „puristisch” angeht? So wie „Für das hier brauchen wir unbedingt Live-Drums, und hier brauchen wir unbedingt einen Live-Bass”?
Dan: Ich würde sagen, Purismus gibt es bei Imagine Dragons überhaupt nicht. Wenn Purismus bei uns aufkam, wenn er im ersten Jahr der Aufnahme einer Platte eine Rolle spielte, haben wir ihn immer sofort verworfen. Ich meine, er wäre für uns der Tod. Und nochmal, ich kann nur davon sprechen was für uns gut funktioniert hat, was für uns das Richtige ist. Unsere Mentalität ist: „Ist etwas für uns als Künstler von Bedeutung?” Meiner Meinung nach bekommt man Probleme, sobald man da irgendwie Kompromisse eingeht. Dann hat man keinen Erfolg. Ich glaube, Erfolg kommt, wenn Künstler:innen wissen, wer sie wirklich sind, wenn sie das machen, was sie lieben und das auch durchziehen, egal was kommt – und ohne einen Gedanken an Purismus oder kritische Stimmen oder sowas zu verschwenden.
Zurück zum Album, was ist eure Herangehensweise, wenn ihr eure Songideen nehmt und aus Skizzen definierte Songs macht? Zum Beispiel habe ich das Behind-the-Scenes-Video zur Aufnahme von Cutthroat gesehen. Ich war fasziniert vom kreativen Prozess, das Feedback von Rick Rubin einzuarbeiten. In Bezug auf diesen Song und auch andere Songs auf dem Album, wie geht ihr mit Feedback eurer Produzenten um? Wie sieht dieser Prozess aus?
Wayne: Ja, Cutthroat war echt eine Herausforderung. Wir haben da auch vieles ausprobiert. Das eigentliche Demo, das unser Drummer uns geschickt hatte, war viel gitarrenbasierter, eher Rock im traditionellen Sinne.
Dan: Western Rock oder so.
Wayne: Aber ich glaube, Cutthroat hat sich dann für uns in Ricks Studio zusammengesetzt. Als wir am Klavier saßen und anfingen, diese tiefen Töne einzuhacken, merkten wir, „okay, jetzt geht’s eher in die Hip Hop-Richtung, reduzierter, mit ausgewählteren Sounds.” Und Rick hatte einen richtig coolen Modular-Synth, mit dem wir Dans Vocals durch ein paar Effekte geschickt haben.
Das war dann am Ende der Kern des Songs, diese großen Momente mit viel Raum dazwischen. Ich finde das ziemlich schlau, und es ist auch was neues für uns, weil wir eher eine Neigung zu massiven Sound-Mauern haben. Nach dem Motto: „Wenn man etwas Großes haben will, dann braucht man richtig viele Spuren, um es groß zu machen.” Der aber ist groß, indem er sich aufs Wesentliche konzentriert. Mit Rick zu arbeiten war also für uns alle eine Lernerfahrung.
Dan: Rick ließ uns jeden Song mit einer Akustikgitarre spielen. Entweder klangen sie auf der akustischen Gitarre gut, oder sie klangen plötzlich nicht mehr gut, und wir haben gemerkt, „okay, bei dem Song ging’s scheinbar nur um die Produktion”. Und wenn es darin nur um die Produktion ging, dachten wir uns „okay, der Song kommt nicht auf die Platte.” Und es gibt viele Songs, die wir aufnehmen wollten, und die es nicht auf die Platte geschafft haben, weil sie den Gitarren- und Vocaltest von Rick Rubin nicht bestanden haben.
Dan, ich weiß dass du durch alle Arbeiten von Dragon hindurch persönliche Themen in deinen Lyrics verarbeitet hast. Aber ich finde, dass du auf diesem letzten Album echt ein Niveau von Ehrlichkeit erreicht hast, das die Leute wahrscheinlich vorher nicht von dir kannten. Wie gehst du damit um, dich emotional so zu zeigen, wenn du mit Leuten arbeitest, die nicht zur Band gehören, wie Produzent:innen, Songwriter:innen oder Musiker:innen? Wie ist das für dich, dich unter Leuten, mit denen du nicht vertraut bist, so verletzlich zu zeigen?
Dan: Was mir glaube ich am meisten geholfen hat, war vor allem, dass wir den Kreis immer relativ klein gelassen haben. Der Prozess des Songwritings sieht also immer so aus, wie ich ihn dir vorher beschrieben habe. Ich entwickle etwas auf meinem Rechner und die Jungs schicken mir dann was. Ich war so lange an ihrer Seite, dass sie mich kennen. Sie kennen meine Probleme, meine Stärken, sie wissen wenn ich unglücklich bin, sie wissen alles, also habe ich keine Angst davor, dass sie die Sachen hören.
Wenn ein Produzent dazukommt, klar, dann brauche ich eine Minute. Rick meinte „OK, druck all diese Worte auf Papier aus und wir gehen alles Wort für Wort durch.” Und das haben wir gemacht. Und für mich war das hart, weil es Momente gab, in denen Rick Dinge hinterfragt hat, und Sachen sagte wie „Hmm, das klingt irgendwie kitschig”, oder „was hast du damit gemeint?” Und ich sage halt „Naja, keine Ahnung. Hat sich irgendwie gut angefühlt”, und er dann „Naja, ich finde aber nicht, dass es sich gut anfühlt.”
Wayne: Rick war als Produzent sehr hands-on, ansprechbar und eingebunden. Es war unglaublich. Ich weiß noch dass wir ihm ein Demo gezeigt haben und wir etwa 80 Spuren der Ableton-Demo in Pro Tools geladen haben, und Rick den Song angehört hat und hier und da vielleicht ein bisschen was hinzugefügt oder rausgenommen hat. Als der Sound Engineer das Projekt in Pro Tools gezogen hat, hat sich aus irgendeinem Grund ein Pad im Summenstapel um eine Achtelnote verschoben. Wir haben also den Track angehört und als wir zu der Stelle kommen, sagt Rick „stop, stop, stop”. Er hält den Song an und meint so, „warum ist der hier so komisch? Da ist irgendwas, was ihr euch mal anschauen müsst.” Und als wir es uns angeschaut haben, siehe da, war da eine Verschiebung um eine Achtelnote in dem Pad, die er direkt bemerkt hat. Das war das erste Mal, dass er den Song gehört hat! Das war der Moment, an dem wir dachten, okay, Rick ist unser Mann. Ich glaube an dieses Ding mit Rick Rubin. Er hat das Mojo.
Das ist unglaublich.
Eine letzte Frage habe ich noch: Wenn ihr jemandem begegnen würdet, der vielleicht noch am Anfang seiner oder ihrer Musikkarriere steht, was würdet ihr ihm oder ihr sagen? Welchen Rat würdet ihr geben – wenn ihr überhaupt einen gebt?
Wayne: Ich weiß nicht unbedingt, was der beste Weg wäre, weil sich die Dinge gerade so schnell ändern. Aber was ich weiß, ist dass Menschen, die Musik machen wollen – und werden – eh nicht auf meinen Rat hören werden. Sie werden einfach machen. Die, die erfolgreich werden, werden das, weil sie es müssen, nicht weil sie es wollen. Ich schätze mal, dass es es auf jeden Fall einfachere Methoden gibt, um Geld zu verdienen. Sie werden irgendwie ihren eigenen Weg gehen, unabhängig davon was etablierte Musikschaffende ihnen darüber sagen, was sie machen oder lassen sollen. In Leuten, die gegen Widerstände ihr Ding machen, ist immer so eine Art Feuer. Und ich wünsche ihnen dafür nur das Beste.
Mehr zu Imagine Dragons finden Sie auf der Webseite der Band.
Text und Interview von Daniel Krishnan. Daniel ist Gründer des Change-Projekts, einer Medienplattform für inspirierende Musikschaffende aus der ganzen Welt.