Im Senegal geboren, in Kuwait aufgewachsen und in New York ansässig, zählt Fatima Al Qadiri zu den kreativsten und konzeptionell versiertesten Elektronik-Produzentinnen unserer Zeit. Ihre audiovisuelle Kunst basiert sowohl auf persönlicher Narration als auch auf einer kritischen Auseinandersetzung mit aktuellen gesellschaftlichen, politischen und ästhetischen Entwicklungen.
Fatima Al Qadiris musikalisches Schaffen ist sehr vielfältig. Ihre EP „Desert Strike“ ist beispielsweise von einem Videospiel inspiriert, das sie und ihre Schwester kurz nach dem Golfkrieg in Kuwait spielten. Das Album „Asiatisch“ hingegen ist ein beunruhigender, retrofuturistischer Reisebericht durch ein imaginäres China, größtenteils produziert mit Software-Emulationen traditioneller chinesischer Instrumente. Auf ihrem jüngsten Album „Brute“ thematisiert Al Qadiri die jüngsten Demonstrationen gegen Polizeibrutalität in den USA.
Im Rahmen von Loop 2016 tauschte sich Fatima Al Qadiri mit Jace Clayton, dem Musiker und Autor von „Uproot: Travels in 21st-Century Music and Digital Culture“ aus. Die beiden sprachen darüber, wie man die eigene Komfortzone verlassen und die traditionelle Rolle der elektronischen Musik hinterfragen kann, um sich als Künstler mit Protest, Globalisierung und den Grenzen der Demokratie auseinanderzusetzen.