FANGIRLS: Die Produktion eines Erfolgs-Musicals mit ihren Höhen und Tiefen
Mit der Behauptung, sie habe „ein Musical auf ihrem Computer geschrieben“, hat Yve Blake für einige gerunzelte Stirnen gesorgt. Doch den Beweis liefert sie wiederum mit dem End-Produkt. Und FANGIRLS ist seit seinem Debüt im Jahr 2019 zu einem wahren Theaterphänomen geworden. Seit seiner Premiere in Queensland, Australien, über das Sydney Opera House bis hin zum jüngsten Streich im Londoner Lyric Hammersmith feiert dieses Musical allerorten die grenzenlose Freude an den Dingen, die man liebt. Und damit macht es offensichtlich einiges richtig.
Wer FANGIRLS erlebt, versteht schnell, warum es so erfolgreich ist. Im Kern widmet sich FANGIRLS der Doppelmoral gegenüber männlichem und weiblichem Fanatismus. Sein Charme liegt darin, wie es die Vorstellung auseinandernimmt, dass der Konsum von Popmusik oder gar Fandom neben Spaß auch mit einem schlechten Gewissen einhergehen muss. In unserem Interview sprechen Blake und der musikalische Leiter David Muratore über die komplexen und iterativen Herausforderungen, die die Übertragung von FANGIRLS von Ableton Live-Demos auf legendäre Theaterbühnen mit sich gebracht hat.
Wie hat die Geschichte von FANGIRLS begonnen? Gab es eine Initialzündung?
YVE: Am Anfang von diesem Prozess habe ich mich als Dramatikerin gesehen, die heimlich Lieder im Kopf schreibt, die kein Musikinstrument spielt und die Musicals liebt. Dann habe ich ein 13-jähriges Mädchen kennengelernt, das mein Leben verändert hat. Es war die kleine Cousine meiner Freundin und sie erzählte mir, sie hätte den Mann kennengelernt, den sie heiraten will… und versicherte mir voller Überzeugung, dass er Harry Styles heiße. So hat in meinem Leben eine Phase begonnen, in der ich eine fieberhafte Obsession entwickelte – anfangs waren es die Fans von One Direction. Aber ich habe allgemein angefangen, mich sehr für die Sprache zu interessieren, die benutzt wird, um die Begeisterung junger weiblicher Fans zu beschreiben.
Mich hat interessiert, warum wir Ausdrücke wie „psycho“, „hysterisch“, „verrückt“, „erbärmlich“, „drüber“, „verzweifelt“ und „ein bisschen viel“ benutzen, wenn wir Teenie-Mädchen beschreiben, die sich bei einem Popkonzert die Seele aus dem Leib schreien. Und überträgt man dieses Bild wiederum auf brüllende junge Männer bei einem Sportereignis, benutzen die Leute plötzlich Worte wie „hingebungsvoll“, „loyal“ und „leidenschaftlich“. Ich wusste, dass ich darüber schreiben will. Und meine Intuition schrie geradezu: „Das muss ein Musical werden.“ Im Idealfall musste es ein Musical werden, das wie eine Mischung aus Popkonzert, Rave und Kirche klingt. Es geht um die überwältigenden Gefühle, die entstehen, wenn man sich mit 14 zum ersten Mal in jemanden verliebt, der nicht einmal von deiner Existenz weiß. Als mir klar wurde, dass das die Form sein sollte, wurde ich mir folgender gewaltigen Aufgabe bewusst: „Ich bin hab zwei linke Hände, wie soll ich bitte Musik machen?“ Dann hab ich YouTube befragt und mir jede Menge Tutorials von Teenagern in ihren Schlafzimmern angeschaut, die mir beibrachten, wie man Ableton bedient.
Ich vermute, keins dieser YouTube-Tutorials ist mit dem Ziel entstanden, das damit Theater gemacht wird. War das schwierig für dich?
YVE: Nun, die Sache ist, ich wollte, dass es wie echte Popmusik klingt – denn in meiner Geschichte geht's um die Macht der Popmusik. Das ist vielleicht ein bisschen viel, aber ich hatte echt das Gefühl, dass man einen bestimmten Adrenalinschub spürt, wenn man 14 ist und zum ersten Mal richtige Emotionen empfindet. Alles ist irgendwie megabunt. Und dieses Gefühl löst Popmusik in mir aus, sie verbindet mich mit dem Adrenalinschub dieser Zeit. Ich war mir also sicher, dass diese Geschichte einen absolut hyperaktiven Pop-Sound braucht. Und es sollten filmische Elemente drin vorkommen, damit man mitfühlt, wie die Hauptfigur sich verliebt. Ich sitze sogar jetzt manchmal noch mit Dave in Sessions und sage Sachen wie: „Kannst du die Drums wie bei der Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele klingen lassen?“ Ich will richtig große Sounds. Daher hat es mich im Grunde nicht gestört, dass es nicht viele Musical-Tutorials gab, weil ich kein Musical machen wollte, das wie ein Musical klingt.
Mich interessiert der gesamte Prozess beim Erstellen von Tracks fürs Theater. Was für Songversionen musstest du letztendlich erstellen?
YVE: Zunächst habe ich Dave immer Demos geschickt und sie hatten immer unterschiedliche Komplexitätsstufen. Manchmal ist es nur meine Hauptzeile und dazu ein paar Instrumente als Platzhalter. Manchmal habe ich sogar mit Beatboxing eine Drumline skizziert. Manchmal habe ich aber auch etwa 50 Instrumente benutzt und bin wirklich ins Schwitzen gekommen. Aber egal, Dave nimmt, was ich anbiete, und sorgt dafür, dass es erstklassig und ausgefeilt klingt. Aber du hast Recht, im Anschluss gibt es all diese unterschiedlichen Ziele für die Tracks.
DAVE: Es ist eine ganz schön dynamische Angelegenheit. Wir starten irgendwo und müssen eine ganze Reihe von Etappen schaffen, bevor wir auf der Bühne ankommen. Ein großer Teil dieses Prozesses bestand darin, dass Yve und ich unsere Studiodynamik finden. Ein bisschen wie bei der Beziehung zwischen Autor und Produzent. Aber Yves Ableton-Wissen ist so fortgeschritten, dass sie manches sehr einfach und direkt umsetzen kann. Wir sind also gemeinsam gewachsen, haben am Ende aber trotzdem noch mindestens fünf verschiedene Versionen von jedem Song. Es gibt meistens noch unzählige Änderungen – das ist einerseits ein Prozess der Sound-Kuratierung aber auch der Sounderstellung. Beispielsweise haben wir manche Songs zwischen den Aufführungs-Staffeln überarbeitet, weil wir fanden, dass die Musik nicht mehr aktuell genug ist. Wir suchen immer nach etwas, das ausgefallen und neu klingt. Deshalb ist es so schwer, einen Präzedenzfall für das zu finden, was wir da machen. Am Ende kommen dabei monströse Projekte mit 300 Spuren und 100 Synthesizer-Sounds raus, weil wir ständig einzelne Sounds kuratieren. So checken wir, ob sie noch zu unserer Palette gehören und ob sie das, was wir auf der Bühne präsentieren, zum Glänzen bringen.
YVE: Dave bringt das gerade wirklich gut auf den Punkt, nämlich dass man auf einem Album, beispielsweise einer Pop-Platte, vielleicht möchte, dass jedes Lied frisch, aber dennoch stimmig klingt. Aber weil es sich hier um ein längeres Erzählformat handelt, möchten wir, dass Melodien und bestimmte Sounds im wahrsten Sinne des Wortes wiederkehren, als Motiv dienen und verschiedene Geschichten erzählen. Wir stehen also vor der Riesen-Herausforderung, dass die Show nun 25 Songs umfasst, wir aber immer im Auge behalten müssen, ob sie zusammenhängend sind, miteinander harmonieren und ob sie energiegeladen sind. Wir müssen bei jedem Song nicht nur den letzten Song davor berücksichtigen, sondern auch die Szene davor. Kreativ gesehen ist es also ein ständiges Mikro-/Makrospiel.
Und ihr habt die Songs auch als Studioalbum rausgebracht, was vermutlich noch etwas mehr Feinschliff erfordert hat, oder?
DAVE: Ich dachte, das würde richtig locker werden. So nach dem Motto: „Hey, ich habe all diese gemischten Tracks, ich muss nur noch ein paar Vocals aufnehmen und sie aufpolieren.“ Falsch! Ich habe mich noch nie so sehr geirrt. Denn in einem Theater muss man dreidimensional denken. Zum Beispiel: „Hinter mir sind Lautsprecher, neben mir sind Lautsprecher, über der Bühne sind Lautsprecher, es gibt eine Gesangs-PA, es gibt Verzögerungen.“ Man muss alles in 360 Grad denken, alle Informationen auf zwei Spuren, auf Stereo verdichten und trotzdem dafür sorgen, dass sich das Ganze noch wie 360 Grad anfühlt. Und es soll sich mit all der Atmosphäre und den Soundeffekten noch immer wie ein Popkonzert anfühlen. Das war die größte berufliche Herausforderung, der ich mich je gestellt habe.
YVE: Zusätzlich muss man sich vorstellen: Du musst einen Popsong mischen, der sieben Solisten hat, die alle keine Top-Line singen, sondern nur Harmonien. Dazu kommen noch Synthesizer und Drums, aber auch Streicher und Waldhörner. Daves Workload war enorm. Nicht zu vergessen, dass das Album 23 Titel hat und wir im Lockdown waren! Das war schon eine ganz besondere Zeit in unserem Leben.
Ihr meintet, dass ihr Lieder zwischen den Staffeln angepasst habt. Auch während einer Staffel? Sitzt ihr in der Show und merkt dann, das kommt in diesem Raum nicht so gut an und ändert nebenbei auch schrittweise Sachen?
YVE: Im Theater läuft das ehrlicherweise so: Man führt eine Show ein, dann gibt es eine Vorpremierenphase, in der die Karten billiger sind, danach kann man Dinge ändern. Aber wenn dann Premiere ist, ist die Show – wie man so schön sagt – „eingefroren“, also quasi fertig. Wir befinden uns gerade in den Proben für die Londoner Produktion und wir schicken Dave in Australien ständig E-Mails aus London mit Sachen wie „Hey, der Cast muss den Einzähler bis zu diesem Takt hören können.“ Vieles von dem, was Dave aktuell machen muss, hängt damit zusammen, dass die Leute im Musicaltheater kein In-Ear-Monitoring haben und nicht nur einen Beat zum Singen, sondern auch zum Tanzen brauchen.
DAVE: Auf jeden Fall. Die Umsetzung nimmt viel Raum ein, weil wir Lösungen finden müssen, die sowohl praktisch als auch kreativ sind. Das Schlagwort für uns lautet derzeit „Handläufe“. Es geht darum, der Besetzung so viel Tempo, also implizites Tempo wie möglich mitzugeben, damit sie auf der Bühne eine richtige Dreifach-Gewalt sein können: herumtanzen, den Ton treffen und gleichzeitig wissen, an welcher Stelle des Lieds sie sind. Wir lösen diese Probleme, indem wir kreative Lösungen finden, die auch ästhetisch funktionieren. Aber wir müssen sie eben auch gut verstecken und in den Tracks tarnen.
YVE: Ein gutes Beispiel: Wir müssen oft Wege finden, einen Tonhöhenindikator einzuschleusen, damit die Leute ihre Anfangsnoten finden. Es gibt in der Show eine Szene, wo ein junges Mädchen ihre Mutter anruft. Sie ruft sie an, um sie zu erpressen, damit sie ihr irgendwas kauft. Bevor das Telefonat beginnt, ertönt ein Klingeln und sie singt ein Lied. Dave musste die Tonhöhe des Wähltons anpassen, um der Schauspielerin ihre genaue Note mitzugeben. Gleichzeitig ahnt niemand, woher sie ihre Note so plötzlich hat. Dieser Moment ist a cappella, sie muss ihren Ton also wirklich im Griff haben. Denn danach singen sieben Leute, die gerade frei sind, Harmonien auf die Note, die sie vorgibt.
DAVE: Zusätzliches Detail: Wir brauchten einen neuen Telefonton, denn der alte war ein G, der neue ist ein D!
Ihr versteckt also Einzähler und solche Tonhöheninformationen in der Komposition?
YVE: Genau! Dave ist richtig gut darin. Er macht zum Beispiel clevere Drum-Fills, bei denen man weiß, dass man diesen Einen nimmt oder baut Side-Chaining, das einen Beat andeutet. Er ist wirklich gut darin.
DAVE: Und es sind nicht nur In-Ears. Bands auf Tour kriegen einen In-Ear-Mix und einen Extra-Techniker neben der Bühne, der den Mix für ihre Ohren macht. Unsere Leute haben Foldback, und an ihrem Kopf hängt ein Omni-Mikrofon, das alles aufnimmt. Die haben auf der Bühne solche erbärmlichen, absichtlich kleinen Foldback-Monitore, aus denen sie nicht viel rauskriegen. Und wenn es zu laut ist, ist das einfach ein Feedback-Albtraum.
Ihr seid auch Sounddesigner bei FANGIRLS. Könnt ihr etwas über die Soundeffekte erzählen, die ihr für die Produktion erstellt habt?
DAVE: Hinter vielen der Soundeffekten steckt Psychologie. Die wahrscheinlich meiste steckt in einem kleinen Ableton-Hack, den wir für den Vocoder herausgefunden haben. Beim serienmäßigen Vocoder ist der erste Carrier zunächst Rauschen, also weißes Rauschen, das mit dem Sample verknüpft wird, das man verwendet. Allerdings habe ich herausgefunden, dass es sich wie eine Menschenmenge anhört, die den Liedtext schreit, wenn man dieTopline eines Lieds einspeist, sie mit Rauschen belegt, komprimiert, sättigt und etwas Reverb draufpackt. Besonders, wenn man sie zwischen anderen Umgebungssounds der Menge einbettet. Ich habe vier separate Stereo-Sends nur mit Publikumslärm, die links und rechts im Surround-Sound, links und rechts im hinteren Surround-Sound und im Bühnenhintergrund laufen. Wenn man also dasselbe Sample über alle Speaker spielt und die Leute physisch unterschiedliche Samples der Menge aus unterschiedlichen Richtungen hören, fühlen sie sich echt wie ein Teil der Crowd. Ganz echt, so als ob die Energie von 10.000 Menschen um sie herum wäre.
Das ist ein wichtiger Teil großer Konzerte: Der Künstler braucht das Publikum und das Publikum braucht den Künstler. Ihr nutzt also ein cleveres Sounddesign, um diese Energie zu erzeugen.
DAVE: Tricks! Kleine Soundtricks. Mikey Waters, unser erster Sound- und PA-Designer, hat uns sehr dabei geholfen, die richtige PA für das System zu gestalten. Die Haupt-PA sind fast zu 100 % nur Vocals. Einfach weil man darauf achten muss, dass die hohen Töne vollkommen klar bleiben, damit der Gesang durchdringt. Die Leute müssen die Energie spüren, aber auch den Text mitkriegen – da steckt die Geschichte drin. Sie müssen also zu hören sein. Und das war eine echte Hilfe. Ich habe gemerkt, dass man mit einer sauberen Sinuswelle im unteren Frequenzbereich viel mehr Energie in eine Show bringen kann, ohne dass das einer makellosen Ausgabe der Vocals im Wege steht. Die Mischung der Live-Tracks besteht also aus viel Energie im unteren Frequenzbereich, die die Subwoofer antreibt und die Menschen mit ihrem ganzen Körper in Bewegung bringt. Diese Energie muss man so aufteilen, dass die Leute einerseits die Informationen aufnehmen und gleichzeitig von den Subbasswellen zum Schmelzen gebracht werden.
YVE: Dave ist da auf etwas gestoßen. Nämlich, dass man in einem Musical blöderweise wirklich jede Silbe jedes Liedtextes verstehen muss, ohne Ausnahmen. Die Leute kommen in deine Show und wenn sie einen Songtext verpassen, kann das die ganze Geschichte ruinieren. Der arme Dave muss sich nun also schon seit fast acht Jahren meine Fragen anhören, wie zum Beispiel: „Kannst du da bitte einen Tiefpassfilter reinmachen?“ Denn wir müssen jedes „t“ und „d“ und „s“ erwischen. Und wenn jemand mit einem Snare-Pattern konkurriert, ist das Spiel aus. Deshalb war's wahrscheinlich eine unserer größten Herausforderungen, einen authentischen Pop-Sound entstehen zu lassen, zu dem aber noch alle gut artikulieren können.
DAVE: Worauf ich besonders stolz bin: Es gibt ein paar Lead-Lines, bei denen Ghost Vocals über das hohe Band eines Multiband-Kompressors gesidechained werden. Und dass es einen Ghost Vocal gibt, der alles über 5k ausblendet. Wie ein De-Esser. Aber eben eine Art De-Esser in Echtzeit und um die Lyrics herum, sodass man in einigen Abschnitten das Beste aus beiden Welten kriegt. Es sind eben solche Kleinigkeiten. Wir mussten bei unseren Lösungen kreativ sein. Es sind einfach zu viele Informationen, um sie in so wenig Raum und Zeit unterzubringen. Wir mussten uns also was einfallen lassen und einen Großteil unseres Prozesses an die Anforderungen anpassen. Man braucht gute Lösungen. Wenn man keine findet, dann gibt es keine. Wir haben dadurch so viel gelernt. Die Umsetzung hat meine Perspektive darauf echt verändert, was man mit einem Satz Lautsprecher und QLab aus einem Raum machen kann.
Das klingt, als hätte euch der iterative Prozess, der für diese Show und dieses Medium ja schon einzigartig ist, eine ganz neue Denkweise gelehrt.
DAVE: Am Anfang war ich völlig überfordert und habe mich selbst gefragt: „Was soll aus diesen riesigen Lautsprechern bloß rauskommen? Keine Ahnung, wie das klingen wird.‘ Dann ist mir klar geworden, dass es den Punkt nicht geben wird, an dem irgendjemand zu mir sagt: „Oh ja, deine Tracks sind gut genug“ oder „Das reicht so“. Man muss seinem Instinkt vertrauen, es raushauen und es wieder verbessern. Raushauen und etwas daraus lernen. Und dann nochmal. Ich weiß noch, dass ich eine Kick-Drum bei unserer ersten Aufführung verwendet habe und mir dabei bewusst wurde, dass es unglaublich viele Informationen unterhalb von 50 Hertz gibt und dass ich damit die Subwoofer-Lautsprecher überlaste. Das sind Sachen, die ich auf meinen kleinen 5-Zoll-Monitoren einfach nicht hören konnte. Also habe ich eine neue Art entwickelt, wie ich Referenzen erzeuge und wie ich Dinge abhöre. Man muss wissen, dass die PA, aus der das Ganze kommt, einem nichts durchgehen lassen wird. Sie verrät alles, was in den Tracks so vor sich geht.
YVE: Es ist auch krass, wenn man darüber nachdenkt, wie lange es dauert, einen Popsong zu produzieren, und sich dann vorstellt, dass wir bei FANGIRLS von der fünften Iteration reden – es gab drei Live-Aufführungenn in Australien, einen Workshop in London vor zwei Jahren und jetzt die große Premiere in Großbritannien. Stell dir vor, du machst ein Pop-Album, hast dann aber vier Chancen, es nochmal zu machen. In mancher Hinsicht ist es großartig, aber manchmal wird man irre, weil man denkt: „Haben wir das nicht schon vor acht Jahren gemacht?“ Aber letztendlich ist es auch ein Privileg. Denn wir hatten Publikum aller Altersgruppen. Insbesondere die Reaktion von jungen Leuten, denen es gefallen hat, war unglaublich. Es gibt Leute in der Crowd, die sich wie die Charaktere verkleiden und extra Schilder für unsere Fake-Boyband aus der Show mitbringen. Das war echt eine Riesenbelohnung. Das hat uns durch die acht Jahre gebracht, in denen wir in fensterlosen Studios gebastelt haben und oft immer wieder an denselben acht Takten arbeiten mussten.
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Text und Interview: Tom Cameron
Fotos: Manuel Harlan