Vor zwei Jahren veröffentlichte Laurent Clerc alias Little People seine intime hip-tronische Odyssey We Are But Hunks Of Wood. Ein Album mit perfekt arrangiertem Stereobild, bestehend aus straffen Beats, Glockenklängen und akustischen Streichern, die wie Ornamente fein säuberlich im akustischen Raum platziert sind. Vieles davon entstammt einer Sammlung von Live-Instrumenten und -Effekten, die Clerck speziell für dieses Aufnahmen schuf. Jetzt haben Sie die Gelegenheit, diese Sounds runterzuladen und selbst auszuprobieren. Wir trafen uns derweil mit Clerc und fragten ihn, wie er mit seinem neuen Leben in den Staaten zurecht kommt und was sich seitdem verändert hat... Hunks Of Wood.
Wie war es für Dich, in die Staaten zu gehen? Das Vereinbaren von Privatleben und musikalischer Karriere scheint nicht unbedingt leicht zu sein.
In die Staaten rüber zu machen war schon eine großer Angang. Schließlich mussten auch meine Frau und unsere drei Jahre alten Zwillinge ihr gewohntes Umfeld verlassen. Obwohl es in erster Linie um das Vorankommen meiner Karriere ging, verbringen wir jetzt wesentlich mehr Zeit miteinander. Wenn ich durch Amerika tourte, war ich sechs Wochen am Stück nicht Zuhause. Mein Frau so lange allein mit den Kindern, das wollten wir beide nicht mehr. Ich bin sehr zufrieden damit, wie sich die Dinge im Moment entwickeln. In den Staaten zu sein, bedeutet, dass ich mich viel entspannter der Musik widmen kann.
Weisst Du, warum die Amerikaner so auf Deine Musik stehen? Und wie läuft eigentlich die aktuelle Tour?
Vielleicht liegt es an den Hip-Hop-Einflüssen, das ist ja schon sehr typisch für Amerika. Aber ich weiss es nicht genau. Ich vermute, mein Erfolg in den USA geht auf den Musikdienst Pandora zurück. Diese Geschichte, dass bestimmte Algoritmen für Empfehlungen sorgen, die Deinen musikalischen Vorlieben entsprechen und die dann auf der Streamingplattform abgespielt werden. Anfänglich war Pandora ja weltweit am Start, aber aufgrund zu hoher Lizenzgebühren im Ausland hat sich das Geschäftsmodell mittlerweile auf den US-Markt beschränkt. Aus welchen Gründen auch immer laufen meine Sache dort unheimlich gut.
Was die Tour anbelangt, verläuft alles prima. Ich spiele diese Woche die letzten Shows für dieses Jahr. Und es haut mich immer noch um, dass Leute, vor allem in den kleineren Städten, meine Musik zu kennen und zu lieben scheinen. Ich freue mich schon riesig auf die Tour im kommenden Jahr und ich werde mir dafür definitiv wieder etwas einfallen lassen.
Seit We Are But Hunks Of Wood sind mittlerweile zwei Jahre vergangen. Haben sich Deine Produktionsmethoden in diesem Zeitraum verändert?
Meine Arbeitsweise ändert sich ständig. Denn neue Sachen auszuprobieren fördert letztlich meine Kreativität. Seitdem ich mit modularen Synthesizern arbeite, hat sich mein Wissen über Synthese entscheidend verbessert. Ich nutze auch eine Unmenge an iOS-Apps, sowohl für das Generieren von Sounds als auch für das Sequencing. Das Berührungsprinzip der Tablet-Screens macht das Arbeiten mit Software-Synthies natürlich greifbarer.
Spannend war es auch, meine alten Patches wieder vorzukramen. Jetzt, wo ich bestimmte Sounds mit zusätzlichen Modulationsmöglichkeiten versehen kann. FM- und Sampler-Instrumente zusammenzubringen, hat mir im wahrsten Sinne des Wortes die Augen geöffnet. Es macht wahnsinnig Spaß, auf der Sounddesign-Ebene zu arbeiten und es hat mein Herangehen an die Kreation neuer Sounds für zukünftige Projekte extrem verändert.
Hören Sie in Laurents Instrument- und Effekt-Demos und laden Sie sich das Pack für Ihre eigenen Produktionen herunter.
Zwischen Februar und März ist Little People wieder auf Tour durch Nordamerika; Bleiben Sie über Facebook auf dem Laufenden und hören Sie auf Soundcloud mehr von ihm.